Querfeldein rund um Rheinzabern

Am Sonntag ging es das zehnte Mal beim Cyclocross in Rheinzabern zur Sache. Als eins der ersten Rennen in der Region fing der RSV an den Crosssport in der Südpfalz wieder zu beleben. Im ersten Jahr standen etwa 120 Fahrer:innen an der Startlinie, in diesem Jahr sind über 300 Sportler:innen im Ergebnis, eine absolute Erfolgsgeschichte. Mit so vielen Meldungen kommen natürlich auch neue Herausforderungen auf einen Veranstalter zu, aber jede Veranstaltung wächst mit ihren Aufgaben und in Rheinzabern klappt das gut. Wer mehr über Rheinzabern lernen will, kann mal bei Florian Eichert in den Instagram Post schauen.

Zur Verwunderung einiger, die Fotos vom Gravelrennen am Vortag gesehen haben, war die Strecke in Rheinzabern größtenteils trocken und schnell, aber trotzdem technisch anspruchsvoll. Die Runde ist immer noch ähnlich wie im ersten Jahr, doch jedes Jahr kommen ein paar neue Ideen dazu. In diesem Jahr zum Beispiel ein paar neue Schleifen am Schräghang. Gerade im hinteren Teil der Strecke ist der etwas ältere Begriff des Querfeldeins buchstäblich zu nehmen.

Erneut ging es los mit den Masters der Klassen 2, 3 und 4. In allen Klassen stand der Gesamterste am Start. Bei den Masters 2 übernahm Tobias Kurz (Radsport Rhein Neckar) früh die Führung und setzte Marcus Bangert (TV Baiersbronn) direkt unter Druck und konnte in der ersten Runde eine Lücke reißen. Mit etwa 10 Sekunden Vorsprung bog er das erste Mal auf die Zielgerade ein. Ein Loch, das Bangert nicht mehr schließen konnte, das aber auch nicht viel Größer wurde, sodass Kurz sich keine Fehler erlauben durfte. Das Duell um Platz drei war besonders spannend. Hier kamen Heiko Riedesel (VC Frankfurt) und Ronald Friedrich (Pfeil Magstadt) gemeinsam auf die Zielgerade. Riedesel startete den Sprint früh und musste sich am Ende um eine Laufradlänge geschlagen geben. In der Gesamtwertung liegt Kurz weiter vor Bangert, Friedrich und Riedesel rücken damit auf drei und vier auf.

Bei den Masters 3 ist die Geschichte um den Sieg mal wieder kurz erzählt. Dirk Hemmerling (Team Recon) setzte sich vom Start weg ab und fuhr als sicherer Sieger dem Ziel entgegen. Dahinter gab Alexander Nikolopoulos (Team Recon) sein Debut auf dem Podium in diesem Jahr. Auf den dritten Rang kam Steffen Schaal (Pfeil Plattenhardt). In der Gesamtwertung liegen Hemmerling und Nikolopoulos an der Spitze. Andre Domin (Radsport Rhein Neckar) macht das Podium komplett vor Schaal.

Die Masters 4 sahen ebenfalls einen Sieg des Gesamtführenden. Thomas Hockauf (RG Gießen-Wieseck) konnte sich auch hier früh absetzen und das Ziel als erster erreichen. Dahinter zeigte Walter Antoni (TSV Neupotz) wieder eine starke Leistung und schnappte sich seinen ersten zweiten Platz in diesem Jahr vor Anton Ballat (VC Steinmaur). In der Gesamtwertung schob sich Antoni damit an Klaus Schmittgall (TSV Neupotz) vorbei auf Platz zwei.

Im folgenden Rennen der beiden U15 Klassen und der männlichen U17 gab es auch schöne Duelle. In der U17 stand Carl Dommermuth (FBA Cycling Team) am Start, aber auch Amon Rothe (SC Furtwangen) war mit dabei. Die beiden setzten sich gemeinsam von den übrigen Fahrern ab und fuhren etwa die Hälfte des Rennens an der Spitze. Dann konnte sich Dommermuth lösen und brachte etwa 15 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Damit gelang ihm der vierte Sieg im vierten Rennen, aber Rothe kommt näher. Auf Rang drei kam Lukas Young (AA Drink Young Lions) ins Ziel.

In der U15 Kategorie der Jungs stand für Linus Sturm ein Heimrennen an. Der Fahrer des RSV Rheinzabern stand zusätzlich noch im gelben Trikot am Start. Direkt am Start übernahm er auch die Führung. In der zweiten Runde wurde ihm die aber von Henrik Huber (RSV Hofweier) abgenommen. Huber fuhr das Rennen an der Spitze zu Ende und sicherte sich den Sieg. Dahinter machten Sturm und Joshua Mathis (Hirzweiler Illingen) die weiteren Podiumsplätze untereinander aus – mit dem besseren Ende für Sturm. Dieser musste sein gelbes Trikot trotzdem an Huber abgeben. Der mit einem Punkt vorne liegt. Joshua Mathis folgt auch hier auf drei.

Bei den U15 Mädchen war Greta Kunz (VfR Baumholder) wieder mit dabei und wollte nach zwei Siegen den dritten Sieg einfahren. Dies gelang ihr nicht, denn Louison Ohl (VC Eckwersheim) konnte sich absetzen und kam solo ins Ziel. Dahinter war es Greta Kunz vor Lotte Brewi (RV Queidersbach). In der Gesamtwertung liegt das Duo Ottilia Waldmüller und Ella Nuber beide vom RV Concordia Reute auf den Plätzen zwei und drei.

Im nächsten Rennen stand zunächst der Lauf der U11 und U13 Teilnehmer:innen an und danach wie üblich das Radrennen.

Im Lauf der U11 kam Paul Sander (RRC Endspurt) als erster ins Ziel, dahinter kam Toni Großrau (FBA Cycling Team) ins Ziel. Dritter wurde Kalle Möller (RSV Seeheim). Im Ziel des Radrennens hat sich einiges nochmal durcheinander gewürfelt. Tagessieger wurde Toni Großrau vor Matteo Haben (RSC Wörth) und Toni Moll (SC Wiesensteig).

Bei den Mädchen war Lea Tschacher (Mithras Schwarzerden) die schnellste im Lauf vor Sara Armbruster (SC Hausach). Lea siegte ebenfalls in der nach dem Radrennen, auf Platz zwei konnte sich dort noch Bernadett Waldmüller (Concordia Reute) schieben und Sara Armbruster kam auf drei ins Ziel.

Bei den Mädchen der U13 Klasse war in der Endabrechnung Klara Moll (SC Wiesensteig) die Stärkste. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Annika Späth (Wanderlust Hofweier) und Carla Seither (RSC Wörth). Bei den Jungs siegte im Lauf ein weiteres Mal Till Holle (RSC Wörth). Die Führungsposition musste er im Ziel an Erik Dambacher (Mithras Schwarzerden) abgeben. Der Dritte Rang ging an Adrian Wallner (RSG Olympiapark München).

In der Gesamtwertung behielten Großrau, Tschacher und Moll ihre Führungstrikots. In der U13 übernahm Dambacher die Spitze.

In der Hobby Klasse der Herren wurde es selbst auf dem so weitläufigen Kurs etwas eng, denn über 80 Teilnehmer aus den Klassen über und unter 40 haben sich eingeschrieben. Das gelbe Trikot fehlte in der Klasse U40, sodass hier ein neuer Träger gesucht wurde. Der Tagessieg ging an Tom Baarends (RRC Endspurt), er setzte sich im Laufe der ersten Runde ab und konnte das Rennen dann von vorne kontrollieren. Auf Platz zwei kam ein Fechtmann ins Ziel, jedoch nicht Nico Fechtmann (RSV Kraichgaubiker), der krank fehlte, sondern Jago Fechtmann (RSV Kraichgaubiker), der damit seinem Bruder in der Gesamtwertung etwas den Rücken freihielt. Platz drei ging an Christoph Groß (LG Steinlach Zollern). Damit übernahm Baarends wieder das gelbe Trikot, das er bereits beim ersten Rennen gewinnen konnte. Er führt vor Clemens Freigang (WSC Heidelberg) und Tobias Zappe (RSC Groß-Umstadt). Malte Knöll (AC Weinheim) ist damit natürlich trotzdem noch nicht aus dem Rennen.

Bei den Masters Hobby Fahrern wurde das Rennen von Thomas Edhofer (RSV Seeheim) früh in die Hand genommen. Der zweite Platz blieb in Rheinzabern, hier setzte sich Markus Nietmann (RSV Rheinzabern) durch. Auf Rang drei kam André Deuschle (Stuttgart Vaihingen) ins Ziel. Er hat auch schon einige Crosserfahrung gesammelt. Edhofer und Nietmann belegen auch die ersten beiden Ränge in der Gesamtwertung, auf Platz drei folgt Sebastian Hohlbaum (MTV Stuttgart Triathlon).

Im Folgenden waren die Frauen an der Reihe. Dieses Mal kamen zu der Frauen Elite, den Masters Damen, der U17w und U19w auch noch die Hobby Klasse der Damen. Also fünf Rennen in einem, das bedeutet Hochbetrieb auch auf dem Wettkampfrichterwagen.

Im Rennen der Frauen Elite fehlte zwar die bisher führende Katharina Sieger (Radsport Rhein Neckar), aber an Qualität mangelte es dem Starterinnenfeld nicht. Mit Messane Bräutigam (RSV Rheinzabern) und Jule Märkl (Canyon/Sram Generation) standen zwei (angehende) Profi Damen am Start, dazu kam Seriensiegerin Lisa Heckmann (VC Darmstadt). Bräutigam nahm das Rennen schnell in die Hand und konnte einen Vorsprung rausarbeiten. Dahinter formierten sich Heckmann und Märkl zu einer Verfolgerinnengruppe. Heckmann fiel aus dieser kurzzeitig mit Defekt heraus, konnte dann aber zunächst wieder aufschließen zu Märkl und diese dann distanzieren. Es reichte aber nicht mehr um zu Bräutigam aufzuschließen. Diese gewann am Ende Souverän im Trikot des RSV Rheinzabern, dahinter folgten Heckmann und Märkl. Heckmann übernahm damit die Führung in der Gesamtwertung. Aufgrund der Streichergebnisse ist aber auch hier in der Gesamtwertung noch alles möglich zwischen den beiden Ersten.

Ebenfalls ein knappes Rennen um die Gesamtwertung zeichnet sich in der U17 Kategorie ab. Hier konnte Lina Lohrmann (Bike Aid) ihre Stärken aus dem Mountainbike in der Abfahrt ausspielen und konnte nach einem zweiten und einem dritten Platz den ersten Sieg feiern. Mit diesem Sieg übernahm sie auch die Gesamtwertung von Denise Schulz (Edelweiss Oberhausen). Schulz kam in Rheinzabern als Zweite ins Ziel. Dritte wurde Beatrix Attelmann (RSG Olympiapark München), sie siegte noch in Herxheim. In der Gesamtwertung macht Attelmann damit weiter Boden gut, vor ihr liegt Hanna Hagemann (Team Pfälzer Land) auf dem dritten Rang. An der Spitze trennen Lohrmann und Schulznur ein Punkt.

Bei den Master Damen gab es eine bekannte Siegerin. Birgit Jüngst-Dauber (Flowtrail Bad Endbach) fuhr von Beginn an davon und holte den dritten Sieg im dritten Rennen. Ebenfalls dreimal auf Platz zwei landete Julia Nikolopoulos (VC Frankfurt), damit sind die ersten beiden Plätze in der Gesamtwertung eindeutig. Auf Rang drei im Tagesergebnis fuhr Miriam Chelius (RSV Pirmasens). In der Gesamtwertung auf drei liegt Kati Rothe (Bike Sport Nattheim), sie kam als vierte über die Ziellinie.

Der Start mit den anderen Frauen-Kategorien kam bei den meisten Hobby Damen sehr gut an und wird in Zukunft wohlmöglich öfter vorkommen. Das Ergebnis beeinflusste dieser Start nicht, denn als Siegerin kam dieses Mal wieder Gwenda Rüsing (Mainzer Radsportverein) ins Ziel. Martina Haben (RS Wörth) musste leider krankheitsbedingt passen. Auf Platz zwei kam Sina Fechtmann (RSV Kraichgaubiker) ins Ziel. Sie wurde zunächst falsch gewertet, konnte dann aber nach kurzer Absprache mit ihren Konkurrentinnen auf den zweiten Platz befördert werden. Auf den Rängen folgten dann Susanne Koch (Vorwärts Orient Mainz) und Silvia Oelkers (SKG Bauschheim). Bei den Juniorinnen stand nur Claire Henrion (UC Haguenau) am Start und holte sich so auch das erste gelbe Trikot der Juniorinnen in der Serie.

Danach wurde es noch einmal sehr voll auf der Strecke. Zu den über dreißig Fahrern der Männer Elite gesellten sich noch sieben Junioren. Stärkster Junior war Julian Kadrispahic (Zugvogel Aachen), der nicht nur durch das gesamte Feld der Elite zur Spitze vorfuhr, sondern gegen Ende seines Rennens auch den führenden Elitefahrer zurück ließ und überlegen als erster ins Ziel kam. Dahinter folge Emil Dossche (RSG Frankfurt), der zusehends in Fahrt kommt und Punkte in der Gesamtwertung gut machte. Der dritte Rang ging an Elouan Bréhier (Stenger Bike Team). Dossche und Bréhier schoben sich damit in der Gesamtwertung auf vier und fünf vor. Auf den Podiumsplätzen liegen noch Ben Bachmann (SSG Bensheim) und Eric Wolf (RSC Reinheim), punktgleich mit vier Punkten Rückstand.

In der Eliteklasse fehlten die beiden Topfahrer Hannes Genze (Pfeil Magstadt) und Sascha Starker (Stenger Bike Team), da sie in Hamburg bei der WM am Start standen. Dadurch ergab sich die Chance für Gabriel Sindlinger (RSG Zollernalb) und Constantin Kolb (VC Darmstadt) das gelbe Trikot zu übernehmen. Kolb setzte sich früh vom Feld der Elitefahrer ab und bekam später nur Gesellschaft durch den eben erwähnten Kadrispahic. Kolb holte sich am Ende souverän den Sieg. Dahinter fand sich zunächst eine Dreiergruppe zusammen aus Sindlinger, Tim Harig (RV Serrig) und Nils Humpf (Bike Aid). Letzterer konnte sich mit der Zeit lösen und auf den zweiten Platz fahren. Das Duell um den dritten Platz wurde erst auf der Zielgerade entschieden und ging an Harig. Damit schob sich Kolb an die Spitze der Gesamtwertung mit 91 Punkten inzwischen neun Punkte vor Sindlinger und 14 vor Elias Ray (RSV Seeheim). Hannes Genze hat aufgrund des Streichergebnisses noch die Chance wieder in gelb zu fahren.

Mit diesen Ergebnissen geht es in knapp zwei Wochen schon am 15.12. in Heidelberg weiter. Dort erwarten die Teilnehmer:innen dann etwas weniger Höhenmeter, dafür ein tiefes Volleyballfeld.

Bis dahin stehen für einige noch die Landesverbandsmeisterschaften an.